Eltern fordern: Schulnoten müssen bleiben

 

Bonn/Warendorf (22.2.2017) ked. Die Katholische Elternschaft Deutschlands lehnt die Forderung der Präsidentin des Bayerischen Lehrerverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, Schulnoten zugunsten von Bewertungen und sogenannten „Lernentwicklungsgesprächen“ zu streichen ab. „Sogenannte ‚individuelle Berichte’ helfen den Schülern möglicherweise, Schwächen zu erkennen. Aber Noten helfen manchmal auf sehr schlichte Weise die eigenen Leistungen im Vergleich besser einzustufen “ sagt die Vorsitzende des Bundesverbandes Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), Marie-Theres Kastner. „Die im Pädagogendeutsch verfassten Leistungsbeschreibungen verlangen nicht selten nach einem Nachschlagewerk, um herauszufinden, was wirklich gemeint ist. Solche Werke erinnern oft an die Formulierungen und Versatzstücke, die wir doch schon von Arbeitszeugnissen kennen. Das führt häufig genug dazu, dass Eltern und Kindern aus den Zeugnissen anderes herauslesen als in Wahrheit gemeint ist. Das ist gerade für Eltern, die nicht ständig mit so etwas umgehen, eine Zumutung“, sagt die Bundesvorsitzende der KED. Bewertungen seien dann sinnvoll, wenn sie ergänzend zu den Schulnoten gegeben würden und die Formulierungen auch verständlich seien. Es sei richtig, dass die schulischen Leistungen eines Kindes oder Jugendlichen mit Noten oft nicht ausreichend beschrieben werden können. Die Einführung von individuellen schriftlichen Bewertungen dürfe aber nicht dazu führen, dass die Benotung abgeschafft werde. „Beides zu verknüpfen ist sinnvoll, aber eines gegen das andere aufzuheben, ist mal wieder „das Kind mit dem Bade ausschütten!“, so Kastner.