Wir reißen uns die Zunge heraus - Schulen sind keine Frage der Wirtschaftlichkeit

 

„Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ John F. Kennedy

Bonn/Hamburg (ked). „Ich bin entsetzt über die Pläne des Erzbistums Hamburg. Die Neuevangelisierung ist offenbar nur eine Worthülse, mit der man um sich wirft. Unsere katholischen Schulen sind pastorale Räume, in denen Kinder und Jugendliche den Glauben kennenlernen können. Sich dieser Chance zu berauben ist, als würde man sich selbst die Zunge herausreißen“, sagt Marie-Theres Kastner, die Bundesvorsitzende  der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED).
Schule und Bildung seien keine Frage von Wirtschaftlichkeit und entzögen sich letztendlich den Beurteilungskriterien einer Unternehmensberatung wie „Ernst & Young“, so Kastner. Die Deutsche Bischofskonferenz hat erst vor Kurzem „Sieben Thesen zum Selbstverständnis und Auftrag Katholischer Schulen“ veröffentlicht (download: https://www.dbk-shop.de/media/files_public/vvgssbohk/DBK_11102.pdf). „Diese müssen in den Ohren der Hamburger Schüler und Eltern wie Hohn klingen. Angesichts bundesweit üppig sprudelnder Einnahmen aus der Kirchensteuer mahnen wir dringend die Solidarität der reichen, volkskirchlich geprägten Diözesen mit den finanziell schlechter gestellten Diaspora-Diözesen im Norden und Osten der Republik an. Es kann nicht sein, dass es sich nur reiche Diözesen leisten können, missionarisch tätig zu sein“. Schule sei eine wesentliche missionarische Aufgabe der Kirche, weil hier auch viele nicht-christliche Schüler über den Ethik-Unterricht hinaus, erstmals Kontakt mit dem christlichen Menschenbild bekämen. „Das Handeln der Erzdiözese konterkariert geradezu, was wir darunter verstehen“. Gespräche mit Schülern, Eltern und der Politik und den Bischöfen reicherer Diözesen seien jetzt dringend nötig, um die Schulschließungen noch abzuwenden. „Es ist noch nicht zu spät! Die Pläne für die Schulschließungen im Erzbistum Hamburg müssen vom Tisch. Gemeinsam kann die Rettung gelingen“, so Kastner.
 
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