An Schulpflicht darf nicht gerüttelt werden

 

Dresden/Bamberg (28.10.2016) KED. „Der Landeselternrat Sachsen eiert rum“, sagte die Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), Marie-Theres Kastner am Samstag in Bamberg. Man könne nicht die Aussetzung der Schulpflicht wegen katastrophaler Zustände an den den sächsischen Schulen fordern „und zwei Tage später der Landesregierung zu Kreuze kriechen und sie für ein Maßnahmepaket loben, mit dem der Lehrermangel und Unterrichtsausfall nur kosmetisch angegangen wird“, sagte Kastner am Rande des Herbstseminars der KED.

Der Landeselternrat Sachsen (LER Sachsen) hatte am 24. Oktober die Aussetzung der Schulpflicht gefordert, damit Eltern, die ihre Kinder zu Hause selbst unterrichten wollen, nicht weiter juristisch verfolgt werden. Nach Ansicht des LER könne der Freistaat Sachsen seiner Verpflichtung, das Recht auf Schulbildung zu gewährleisten, nicht mehr nachkommen. Es sei nicht Aufgabe eines Landeselternrates, die Abschaffung der Schulpflicht zugunsten von Home-Schooling-Konzepten zu fordern, sagte Kastner. Dafür möge es durchaus Argumente geben. Landeselternräte seien jedoch das Gremium der Elternvertreter aller Schularten. „Stattdessen sollte der LER Sachsen sich besser für eine bessere Besoldung der sächsischen Lehrer einsetzen. Das wäre eine Möglichkeit wieder mehr junge Lehrer dazu zu bewegen, in den sächsischen Schuldienst einzutreten“, so Kastner. An der Schulpflicht dürfe nicht gerüttelt werden. Die Schulpflicht sei der Garant für Bildungsgerechtigkeit.