Bildungskrise in Deutschland - PISA ist ein Alarmruf für dringende Reformen

 

Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) fordert dringend eine umfassende Bildungsreform

Bonn/Berlin. (ked) Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) e.V. sieht in den desaströsen Ergebnissen der jüngsten PISA-Studie einen dringenden Weckruf für umfassende Reformen im deutschen Bildungssystem. "Der dramatische Zustand unseres Bildungssystems reiht sich ein in die Liste der Mega-Baustellen unseres Landes. Die Bildungskrise ist vergleichbar mit dem maroden Zustand der Deutschen Bahn, dem Ausbau der Kommunikationsnetze und der fragwürdigen Verteidigungsfähigkeit Deutschlands", sagt Marie-Theres Kastner, die Bundesvorsitzende der KED. Die Studie, die das schlechteste Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften seit der ersten Erhebung offenbart, sei das Abbild dieser tiefgreifenden Bildungskrise. "Wir fordern seit Jahren eine Priorisierung der Bildungspolitik für unsere Kinder.

Es ist ein Skandal, dass unser Bildungssystem in einem derart desolaten Zustand verharrt. Wie wollen wir auf dieser Basis unseren Kindern eine gute Zukunft gewährleisten", fragt Kastner.

Die aktuellen Ergebnisse der PISA-Studie zeigen deutlich, dass die Schulschließungen während der Corona-Pandemie und der mangelhafte Distanzunterricht erhebliche Auswirkungen auf den Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler hatten. Zudem bestätigt die Studie einen starken Zusammenhang zwischen den akademischen Leistungen und dem sozioökonomischen Status sowie dem Zuwanderungshintergrund der Familien, was auf eine tiefe Bildungsungerechtigkeit hinweist. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass das Interesse und die Freude an Mathematik bei Jugendlichen abgenommen haben und eine zunehmende Ängstlichkeit gegenüber dem Fach festgestellt wurde.

Die KED fordert daher dringend eine umfassende Bildungsreform, die die Modernisierung und Anpassung des Bildungssystems an die heutigen Anforderungen sicherstellt. Dazu gehören Geld für mehr Lehrerinnen und Lehrer, eine Kampagne für mehr Wertschätzung des Lehrberufes, multiprofessionelle Teams für eine individuelle Förderung, Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit und Integration, eine verbesserte digitale Ausstattung und dazu Konzepte für Weiterbildung und Einsatz neuer Medien.
 

Info: Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) hat mit ihrem 2018 veröffentlichten Bildungspapier "Bildung für morgen – Grundsätze einer neuen Politik für unsere Kinder" erstmals einen grundsätzlichen Forderungskatalog an die Schulpolitik aller Bundesländer vorgelegt. Die KED zeichnet darin eine Vision von Schule, die unabhängig von der Schulform, Schülerinnen und Schüler kognitiv, emotional und spirituell fördert, Eltern einbindet und Lehrerinnen und Lehrer Freude an ihrem Beruf erleben lässt. Grundlage für die Vorstellungen der KED von Schule ist das christliche Menschenbild, das von allen Handelnden erwartet, jedes Kind als ein von Gott geschaffenen Menschen zu sehen und mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu sehen und zu fördern, egal ob groß oder klein, „normal“ oder „beeinträchtigt“. Das Bildungspapier "Bildung für morgen – Grundsätze einer neuen Politik für unsere Kinder" steht hier zum Download bereit.