„Ohne Gott ist kein Staat zu machen, schon gar kein moderner Staat. Aber Gott macht keinen Staat. Das müssen wir selber tun – in Verantwortung vor Gott und den Menschen“

Mit diesen Worten hat der ehemalige Bundestagspräsident, Norbert Lammert, bei seiner Festrede zum 60. Gründungsjubiläum der KED noch einmal den Auftrag, sich für die religiöse Bildung unserer Kinder einzusetzen, untermauert.

 

Die KED geht davon aus, dass zu einer vertieften Erkenntnis der Wirklichkeit auch ein Bewusstsein von deren religiöser Dimension gehört. Diesen Weltzugang für Kinder und Jugendliche zu erschließen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich alle stellen sollten, die sich für Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen einsetzen.

Damit ein Kind sich in seiner Ganzheit entdecken und entfalten kann, bedarf es einer ganzheitlichen religiösen Erziehung. Gemeint ist zunächst nicht Belehrung – sondern Berührung mit der Tiefendimension des Religiösen.

 

Die ersten Erzieher (Entdeckungshelfer) sind die Eltern. Sie zeigen den Kindern, was sie lieben, denken und fühlen. Sie benötigen dazu nicht eine theoretische Ausbildung, sondern die Bereitschaft, auf die Regungen und Sehnsüchte der Kinder zu achten und die eigene Lebensphilosophie zu leben. Ein Ausklammern und Übersehen der religiösen Dimension ist eine Beschädigung und eine Einbuße von Lebensqualität

 

Die KED ist davon überzeugt, dass Eltern durchaus zu einer ganzheitlichen Zuwendung und damit zu einer wirklichen religiösen Erziehung in der Lage sind. Natürlich haben Eltern eine sehr unterschiedliche Glaubensgeschichte, oft erleben sie religiöse Formen als unzugänglich und fremd. Die KED versteht ihre Aufgabe auch darin, Eltern zu ermutigen, mit Selbstbewusstsein und in Zusammenarbeit mit den Fachleuten in den Kirchen und Schulen  ihren religiösen Erziehungsauftrag wahrzunehmen.

Selbstverständlich brauchen Kinder und Jugendliche eine altersgerechte Begleitung in religiösen Fragen. Wie in allen anderen Lebensbereichen gelingt das Wachstum nur mit einer angemessenen religiösen Bildung in der Vorschulzeit und im weiteren Verlauf der Schulzeit. Auch Jugendarbeit und kirchliches Gemeindeleben sind eine wertvolle Unterstützung und Ergänzung der Erziehung im Elternhaus. 

 

An dieser Stelle haben katholische Schulen einen ihnen eigenen Auftrag. Dieser Auftrag darf sich hier nicht allein auf den Religionsunterricht beschränken, sondern muss den Unterricht aller Fächer wie auch die vielfältigen außerunterrichtlichen Angebote und das gesamte Schulleben durchziehen.

 

Eine aufmerksame religiöse Lebensbegleitung hat auch positive Auswirkungen auf die Gesellschaft. Eine humane Gesellschaft lebt vom christlichen Kulturgut, sie braucht die Verbundenheit mit den geistigen Wurzeln des christlichen Abendlandes.