Ganztags

Die KED hat sich seit langer Zeit mit dem Thema der Ganztagsbetreuung und Ganztagsschule befasst. In unserem Papier haben wir bei den strukturellen und inhaltlichen Maßnahmen dazu auch zwei Kernforderungen aufgestellt. Diese fußen auf den nachfolgenden Überlegungen:

 

Ganztags in der Schule - ein Slogan für unterschiedliche Möglichkeiten

Unter diesem Slogan gibt es Schulen, die ihren gesamten Unterrichtsbereich auf den ganzen Tag ausdehnen und auch Arbeitsgemeinschaften und ähnliches in diese Tagesangebote mit einbeziehen. Ganztagsschulen - besser Schulen mit ganztägigen Betreuungsangeboten - können aber auch Schulen sein, die ein verlässliches Ganztagsangebot für alle oder für Wahlschülerinnen und –schüler anbieten. Dort findet in den Vormittagsstunden der reguläre Unterricht statt und nach einem Mittagessen gibt es Betreuungs- und Förderangebote

 

Ganztag – warum?

Immer mehr Eltern bevorzugen ganztägige Schulangebote für ihre Kinder – warum?

 

  1. Die Lebenswelt der Familien in unserer Gesellschaft hat sich stark verändert. In den meisten Familien sind beide Partner berufstätig. In einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Familien gibt es nur noch eine Bezugsperson und die „Großfamilien“ früherer Zeit entfallen häufig – ganz besonders in den Großstädten. Diese Fakten haben vor allem Auswirkungen auf den Bereich einer verlässlichen Betreuungssituation der Kinder.

    Die Schule muss diesen Part in ihre Tätigkeiten mit einschließen.
     
  2. Immer wieder taucht in Studien auf, dass es in Deutschland zu viele Kinder aus sog. bildungsfernen Elternhäusern gibt, die für ihren Bildungsweg zu wenig Unterstützung bekommen. Hier könnten gerade Angebote der Förderung in den Schulen hilfreich sein. Dazu bietet sich die Zeit außerhalb des Unterrichts an.

    In diesem Bereich kann sich eine Ganztagsschule durchaus zu einem Instrument für mehr Chancengerechtigkeit entwickeln.

 

Ganztagstagsschule – eine veränderte Schule

Die Ganztagsschule braucht andere Konzepte als eine Schule, in der nur vormittags gelernt wird.

Diese Konzepte sollten berücksichtigen, dass

  • Bildung und Erziehung eine Einheit darstellen.
  • der Unterricht rhythmisiert werden sollte und sich so dem Rhythmus der Kinder anpasst. Dabei sollen auch außerschulische Fachkräfte z.B. aus dem Bereich Sport, Musik und Kirche hinzugezogen werden. Unterrichtliche und außerunterrichtliche Aktivitäten sollten gemeinsame Ziele verfolgen.