Pläne zur Cannabis-Freigabe müssen gestoppt werden

 

Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) e.V. spricht sich vehement gegen die Freigabe von Cannabis aus – Schutz der Kinder und Jugendlichen muss im Fokus stehen

Bonn/Berlin. (ked) Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) e.V. spricht sich entschieden gegen die Freigabe von Cannabis aus und warnt eindringlich vor den Gefahren, die der Cannabiskonsum für Kinder und Jugendliche mit sich bringt.

„Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sind Wahnsinn. Die von der Koalition geplante Cannabislegalisierung muss dringend gestoppt werden“, sagt Marie-Theres Kastner, Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands. Zwar werde inzwischen allerorten über die Freigabe von Cannabis diskutiert, dabei gerate das Wohl unserer Kinder und Jugendlichen jedoch vollkommen aus dem Blick. „Die KED setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass der Schutz der Kinder und Jugendlichen im Zentrum dieser Debatte steht“, so Kastner. Die KED möchte aufklären und verhindern, dass diese vulnerable Bevölkerungsgruppe den negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums ausgesetzt wird.

Experten weisen darauf hin und Studien zeigen, dass der Konsum von Cannabis, insbesondere in jungen Jahren, eine Reihe von Gefahren birgt. Dazu gehören die Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, die Gefahr einer Suchtentwicklung sowie langfristige psychische Folgen[i][ii].

Kinder und Jugendliche befinden sich in einer entscheidenden Entwicklungsphase ihres Lebens, in der ihr Gehirn anfälliger für die schädlichen Auswirkungen von psychoaktiven Substanzen wie Cannabis ist[iii]. Ein früher Konsum kann das Risiko von Lernschwierigkeiten, Gedächtnisproblemen und Konzentrationsstörungen erhöhen[iv]. Zudem kann der Cannabiskonsum in jungen Jahren die Wahrscheinlichkeit einer späteren Abhängigkeit von der Substanz vervielfachen[v].

Auch die psychischen Folgen des Cannabiskonsums bei Kindern und Jugendlichen sollten nicht unterschätzt werden. Studien haben belegt, dass der Konsum von Cannabis das Risiko für die Entwicklung von Angststörungen, Depressionen und sogar Psychosen erhöhen kann[vi][vii].

„Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Kinder und Jugendlichen sollten für uns alle von größter Bedeutung sein. Eine Freigabe von Cannabis würde dieses Ziel gefährden und jungen Menschen leichteren Zugang verschaffen und zu vermehrtem Konsum bei Minderjährigen führen.

Daher fordert die Katholische Elternschaft Deutschlands e.V. die Politik auf, bei der Entscheidungsfindung zur Legalisierung von Cannabis die Interessen und das Wohl unserer Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund zu stellen. Die KED wird weiterhin auf die Gefahren des Cannabiskonsums aufmerksam machen und sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen einsetzen.

 

[i] Volkow, N. D., Baler, R. D., Compton, W. M., & Weiss, S. R. (2014). Adverse health effects of marijuana use. New England Journal of Medicine, 370(23), 2219-2227. Link: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMra1402309

[ii] Silins, E., Horwood, L. J., Patton, G. C., Fergusson, D. M., Olsson, C. A., Hutchinson, et al. (2014). Young adult sequelae of adolescent cannabis use: an integrative analysis. The Lancet Psychiatry, 1(4), 286-293. Link: https://www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(14)70307-4/fulltext

[iii] Gogtay, N., Giedd, J. N., Lusk, L., Hayashi, K. M., Greenstein, D., et al. (2004). Dynamic mapping of human cortical development during childhood through early adulthood. Proceedings of the National Academy of Sciences, 101(21), 8174-8179. Link: https://www.pnas.org/content/101/21/8174

[iv] Meier, M. H., Caspi, A., Ambler, A., Harrington, H., Houts, R., Keefe, et al.  (2012). Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife. Proceedings of the National Academy of Sciences, 109(40), E2657-E2664. Link: https://www.pnas.org/content/109/40/E2657

[v] Lopez-Quintero, C., Pérez de los Cobos, J., Hasin, D. S., Okuda, M., Wang, S., Grant, B. F., & Blanco, C. (2011). Probability and predictors of transition from first use to dependence on nicotine, alcohol, cannabis, and cocaine: results of the National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions (NESARC). Drug and alcohol dependence, 115(1-2), 120-130. Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21145178/

[vi] Lev-Ran, S., Roerecke, M., Le Foll, B., George, T. P., McKenzie, K., & Rehm, J. (2014). The association between cannabis use and depression: a systematic review and meta-analysis of longitudinal studies. Psychological medicine, 44(4), 797-810. Link: https://www.cambridge.org/core/journals/psychological-medicine/article/abs/association-between-cannabis-use-and-depression-a-systematic-review-and-metaanalysis-of-longitudinal-studies/B144B7AE5A3D973289DBDD99ADE21E58#

[vii] Marconi, A., Di Forti, M., Lewis, C. M., Murray, R. M., & Vassos, E. (2016). Meta-analysis of the association between the level of cannabis use and risk of psychosis. Schizophrenia bulletin, 42(5), 1262-1269. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4988731/