Auf ein Wort

 

Liebe Leserinnen und Leser,

erinnern Sie sich noch an unsere KED-Umfrage in den Coronazeiten vor zwei Jahren?

Ja, unsere Schülerinnen und Schüler, unsere Lehrerinnen und Lehrer und natürlich auch wir Eltern haben gelitten. Die Schulen wurden geschlossen – trotz unserer heftigen Proteste –, was aus heutiger Sicht auch für die Verantwortlichen dieser Entscheidung ein Fehler war.

 

Es lassen sich zwei wichtige Schlüsse aus der damaligen Zeit ziehen:

  1. Unsere Schulen waren auf den Distanzunterricht nicht eingerichtet. Die technischen Ausstattungen ließen mehr als zu wünschen übrig. Die Lehrpläne und die Unterrichtsdidaktik waren nicht auf digitales Lernen vorbereitet.
  2. Die Schulschließungen taten unseren Kindern und Jugendlichen in vieler Hinsicht nicht gut. Es wurde überdeutlich, dass Schule mehr bedeutet als den Erwerb von Unterrichtsstoff. Schule lebt von den Beziehungen der Lehrenden und Lernenden. Ohne diese pädagogische Bindung und ohne den Kontakt der Schülerinnen und Schüler untereinander gibt es nicht nur Lernprobleme, nein, es gibt jede Menge sozialer und psychischer Probleme. Da fehlen der gemeinsame Sport, das Theaterspiel, die AGs und die gemeinsame Musik.

 

Die Politik versuchte, mit dem Digitalpakt wenigstens die technischen Probleme ein bisschen zu lösen. Das ist aus vielerlei Gründen nur mittelmäßig gelungen.

Der Ruf nach einer vermehrten Digitalisierung in unseren Schulen ist aber nach wie vor sehr laut. Unsere Welt wird digitaler, sie wird mehr denn je von neuen Medien beeinflusst. Dazu kommen Schlagwörter wie KI oder ChatGPT. Unsere jungen Leute sind eifrig dabei, sich all das anzueignen oder zu benutzen. Wir Eltern und auch viele Lehrkräfte stehen staunend und auch ein bisschen ratlos davor. Die junge Generation ist zu großen Teilen begeistert von dem, was dort möglich ist. Risiken und Gefahren werden erst in zweiter Linie gesehen. Die„Alten“ hören vielleicht eher auf die warnenden Stimmen.

Vor kurzem wurde von einigen Wissenschaftlern ein Moratorium für die Benutzung von Computern in der Schule vor allem für jüngere Kinder gefordert. Wie so häufig wurde der Aufruf sowohl kritisiert wie begrüßt.

Wir als Elternverband haben das zum Anlass genommen, uns näher mit dem Thema zu befassen, es von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten. Dabei möchten wir Sie alle gern mit auf die „Reise“ nehmen. Es ist facettenreich und auch spannend! Am Ende bleibt die Frage: Wie wird die Schule morgen aussehen und vor allem, was ist gut für unsere Kinder und Jugendlichen, wie werden sie am besten auf das Leben vorbereitet?

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und grüße ganz herzlich

 

Ihre

 

Marie-Theres Kastner

Bundesvorsitzende